Morduntersuchungskommission – so nüchtern wie der Titel von Max Annas’ fünftem Kriminalroman ist sein Inhalt. Gefahrloses Schaudern, verzwickte Rätsel – nichts von dem, was Leser gemeinhin vom Krimi erwarten, wird geboten. Stattdessen routinierte Ermittlungen, schlichter DDR-Alltag, Bezirk Gera, 1983. Zwei Brüder, einer Polizist, einer Offizier der Staatssicherheit, gucken gemeinsam Fußball, rücken sonntags bei den Eltern zum Familienessen ein, alles in Ordnung. Man riecht die Erbsensuppe und sieht ihren beschwichtigenden Dampf über dem Wohnzimmertisch aufsteigen.