Multimillionär plant Telefonzellen-Revolution

Bisher kannte man nur die von Telefonzellen zu Büchereien umgestalteten Boxen in Wiener Parks. Bürgermeister Michael Ludwig sei nun von seinem ambitionierten, neuen Vorhaben begeistert gewesen, erzählt der Multimillionär Al-Wazzan der „Krone“. Die ersten 50 neuen Telefonzellen sollen unter anderem als Geldautomaten, Ladestationen für E-Autos oder WLAN-Säulen dienen. Einige sollen mit Defibrillator und Notruftelefon zusätzlich „multifunktionale Hilfezentralen“ werden.

Ihren bisherigen Sinn, das Telefonieren, behalten sie dabei. In einem zweiten Schritt sollen die neuen Serviceinseln vor allem in den Bundesländern auch Shopping ermöglichen. „Geplant sind Automaten, die Lebensmittelhändler mit ihrer Ware befüllen.“

Vor Abriss retten
Al-Wazzan will jedenfalls die Telefonzellen vor dem Abriss retten. „Wir müssen schauen, dass wir aus diesen Telefonzellen was Gescheites machen“, so der Immo-Tycoon, der 2008 50 Schöps-Filialen übernommen und neue Mieter gefunden hat.

Viele Verhandlungen
Derzeit verfügt er als Mieter bereits über rund 5000 Telefonzellen in ganz Österreich. Die Realisierung seines Projekts könnte sich aber noch etwas hinziehen. Denn die Telefonzellen gehören den Gemeinden, weshalb er de facto mit 500 Bürgermeistern sprechen muss, wie Al-Wazzan betont. 

Michael Ludwig ist jedenfalls „positiv angetan“ von dem Projekt, vor allem wenn es um die Nahversorgung und Geldautomaten geht, und „denkt dabei als Städtebund-Präsident auch an andere Gemeinden“, hieß es am Freitag aus dem Bürgermeisterbüro.

Derzeit werden im Rathaus Gespräche geführt und das Projekt geprüft. Ein Eröffnungstermin von Al-Wazzans ersten fünfzig multifunktionalen Telefonzellen in Wien steht noch aus. Das Interesse Ludwigs muss sich erst noch in den entsprechenden Bewilligungen manifestieren.