Wirtschaftsforscher:

„Putin wird das Geld für den Krieg nicht ausgehen“

Ausland
24.04.2024 12:05

Immer mehr Sanktionen gegen Russland auf der einen Seite und neue Milliardenhilfen für die Ukraine auf der anderen, doch weder militärisch noch wirtschaftlich scheint der Westen Russland in die Knie zwingen zu können. Das belegen auch aktuelle Zahlen des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw).

In Russland dürfte sich das im vergangenen Jahr starke Wachstum der Kriegswirtschaft (3,6 Prozent) auf heuer 2,8 Prozent etwas abschwächen und 2025 weiter nachlassen, glauben die Wirtschaftsforscher und sprechen von deutlichen Überhitzungserscheinungen. Gegenüber seiner Winterprognose hat das wiiw seine Wachstumserwartungen für Russland für 2024 jedoch um 1,3 Prozentpunkte nach oben revidiert. „Fachkräftemangel und Kriegskeynesianismus ließen die Reallöhne im vergangenen Jahr um fast 8 Prozent steigen, was den privaten Konsum um 6,5 Prozent anziehen ließ“, erklärt der Russland-Experte des wiiw, Vasily Astrov. „Diese Entwicklung könnte noch einige Zeit so weiter gehen. Die hohen Zinsen dürften den Wirtschaftsboom und damit die Inflation aber einbremsen.“

Positiver Ausblick für russischen Staatshaushalt
Der Ausblick für den russischen Staatshaushalt fällt trotz hoher Militärausgaben und gesunkener Einnahmen aus dem Export fossiler Energieträger im letzten Jahr durchwegs positiv aus. „Putin wird das Geld für den Krieg nicht ausgehen“, meint Astrov.

Wirtschaftliche Bedrohung für die Ukraine
Für die Ukraine hingegen wird der Krieg gegen Russland zunehmend auch zu einer wirtschaftlichen Bedrohung. Die schwierige militärische Situation und die Verzögerungen bei der weiteren Finanz- und Militärhilfe durch den Westen dämpfen nämlich die Wirtschaftsentwicklung, heißt es in der wiiw-Frühjahrsprognose. „Letztlich steht und fällt alles mit ausreichender und rechtzeitiger Militär- und Finanzhilfe durch den Westen“, betont Olga Pindyuk, Hauptautorin der Prognose. Allein 2024 klaffe in der Ukraine eine Finanzierungslücke von 40 Milliarden US-Dollar (rund 37,6 Mrd. Euro).

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