Coronavirus-Erkrankung

Britischer Premier aus Intensivstation entlassen

Ausland
09.04.2020 20:41

Nachdem der am Coronavirus erkrankte britische Premierminister Boris Johnson drei Nächte auf der Intensivstation verbringen musste, hat er diese am Donnerstag verlassen können. Er werde weiterhin engmaschig überwacht, hieß es in einer Erklärung. Sein Sprecher meinte, er sei „außerordentlich guten Mutes“, aber befinde sich erst in einer frühen Phase der Genesung.

Der Premier laboriert an einer hartnäckigen Covid-19-Erkrankung. Zehn Tage nach der Feststellung der Infektion, die er zunächst in Selbstisolation an seinem Amtssitz auszukurieren versuchte, war er am Sonntag ins Spital gebracht und einen Tag später auf die Intensivstation verlegt worden. Nach offiziellen Angaben wurde er auf der Intensivstation mit Sauerstoff versorgt, jedoch nicht beamtet. 

Seit Montagabend übt Außenminister Dominic Raab die Amtsgeschäfte des Regierungschefs aus. Wann Johnson die Regierungsgeschäfte wieder übernehmen kann, war zunächst unklar. Britische Medien rechneten damit, dass es Wochen dauern könnte.

Ranghöchster Politiker weltweit mit Coronavirus-Infektion
Johnsons schwere Erkrankung und seine Verlegung auf die Intensivstation inmitten der Coronakrise hatten Großbritannien in einen Schockzustand versetzt. Er ist der ranghöchste Politiker weltweit, der mit dem neuartigen Coronavirus infiziert ist. Die Verlegung eines Premierministers auf die Intensivstation während eines nationalen Ausnahmezustands war ein beispielloser Vorgang.

Der Höhepunkt der Pandemie ist in Großbritannien nach Ansicht von Experten noch nicht erreicht. Bis Mittwochabend wurden der Regierung zufolge 881 neue Todesfälle verzeichnet. Insgesamt stieg die Zahl der Toten damit auf knapp 8000. Nicht eingerechnet sind dabei bisher die Sterbefälle in Pflegeheimen. Die Zahl der positiv getesteten Personen in Großbritannien stieg auf 65.077.

Raab: „Wir sind noch nicht am Ende“
Hoffnungen auf eine baldige Lockerung der Ausgangsbeschränkungen in dem Land erteilte Raab am Donnerstag eine Absage. „Wir sind noch nicht am Ende - wir müssen durchhalten“, sagte der konservative Politiker.

Johnson hatte am 23. März unter anderem alle Geschäfte, die nicht der Grundversorgung dienen, schließen lassen. Sportliche Aktivitäten sind nur noch einmal am Tag und nur allein oder gemeinsam mit Mitgliedern desselben Haushalts erlaubt. Eigentlich hätten die Maßnahmen am Ostermontag überprüft werden sollen. Doch damit sei nun frühestens Ende kommender Woche zu rechnen, so Raab.

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