Weil Tierheim voll war

Besitzerin drohte mit Schlachtung von Hündin

Niederösterreich
23.07.2019 13:48

Tierheime treffen immer wieder auf rücksichtlose Menschen, die ihre Tiere einfach so schnell wie möglich loswerden wollen. Die Mitarbeiter des Tierheims Krems in Niederösterreich hatten es jetzt aber mit einer besonders herzlosen Hundebesitzerin zu tun: Sie drohte damit, ihre Französische Bulldogge kurzerhand schlachten zu lassen. Die Tierschützer nahmen sich daraufhin sofort der Hundedame an - „Lilo“ geht es schon viel besser (siehe Video oben).

Am vergangenen Sonntag kam eine Dame aus dem Waldviertel mit ihrem Begleiter ins Tierheim Krems, um ihre sieben Jahre alte Hündin abzugeben. Vorweg: Der Grund, warum die Frau ihren Hund nicht mehr wollte, ist nicht bekannt. Es dürfte aber dringlich gewesen sein …

„Fleischhauer erledigt das“
Das Tierheim platzt derzeit allerdings aus allen Nähten - wie leider jedes Jahr zur Urlaubszeit. Daher baten die Mitarbeiter die Frau, die kleine Hündin noch einige Wochen zu behalten. Das war für das Paar offenbar aber keine Option, wie auf der Facebook-Seite des Tierheims zu lesen ist: „Sie drohten mit dem sofortigen Einschläfern des Tieres.“ Die Mitarbeiter erwiderten, dass kein seriöser Tierarzt das tun würde. Und dann setzten die beiden noch einen drauf: Sie betonten, dass sie einen Fleischhauer kennen würden. „Dieser würde das sicher erledigen und falls nicht, würden sie über die Grenze fahren, um das Tier dort töten zu lassen.“

Die schockierten Tierheim-Mitarbeiter beschlossen daraufhin, den beiden die kleine Hündin auf keinen Fall mehr mitzugeben. Sie gaben dem Tier den Namen „Lilo“ und brachten die Französische Bulldogge vorübergehend in einem winzigen Badezimmer unter, da alle Zwinger belegt waren. Schon am Montag verbesserte sich die Lage für „Lilo“: „Sie hat ein bequemeres Körbchen im Büro beziehen dürfen, da zwei Hunde in ein schönes neues Zuhause übersiedeln durften (und das Plätzchen frei geworden ist).“

Hündin vermutlich für Züchtung missbraucht
„Lilo“, die übrigens nicht korrekt registriert war, wurde mittlerweile ordentlich untersucht. „Sie ist unterernährt, leidet an einer massiven Ohrenentzündung, hat schäbiges Fell und auffällig große Zitzen“, so das Tierheim. Es sei daher anzunehmen, dass mit der Hündin gezüchtet wurde. „Und wahrscheinlich auch einiges an Geld verdient... Die Bulldogge stammt ursprünglich aus Ungarn“, so die erbosten Tierschützer.

Das Tierheim erstattete gegen die Tierhalter bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft in Gmünd Anzeige. „Lilo“ geht es mittlerweile schon viel besser, wie Mitarbeiter des Tierheims im Gespräch mit krone.at am Dienstag erzählen: „Sie wird sehr verwöhnt und umsorgt.“ Für die Hündin haben sich mittlerweile schon einige Interessenten gemeldet. Diese werden nun auf Herz und Nieren geprüft - und dann darf die kleine Hündin hoffentlich schon bald in ein neues, liebevolles Zuhause übersiedeln.

Das Tierheim Krems freut sich über Spenden an: Tierheim Krems AT18 2022 8000 0407 9851

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